Trainer Nekroskop konnte nur mit Schaum vor dem Mund und mit Haarbüscheln in den Händen vor die Kameras der Kabal-Vision gezerrt werden.
„Diese –diese ELFEN! Unglaublich!“ Kurz vor dem Spiel gegen die Gay Girls war der Kapitän des Teams, genannt „Der Unfehlbare“, an den Trainer herangetreten und hatte au Spielverlegung wegen Schlechtwetter plädiert. Der Regen wäre nicht nur dem Passspiel abträglich, sondern würde vor allem „Die Hölle“ für Ihre Frisuren sein und „unwiederbringliche Schäden“ an Ledersohlen anrichten.
Nachdem Nekroskop diese Argumente mit einem Schulterzucken abtat, hob Der Unfehlbare eine perfekt gezupfte Augenbraue und verschwand in der Umkleide.
Der Münzwurf ging an die Wonderboys, die Elfen wählten die Offensive. Trotz schlechten Wetters kamen die Pässe gewohnt zielgenau, und in Runde 2 stand der Fänger der Wonderboys vor der Endzone – und fiel ohne Fremdeinwirkung auf den Hintern und verlor den Ball.
Die Fans warfen den Ball weit in die Zone der Wonderboys zurück, und die Gay Girls reagierten mit einer schnellen Ballaufnahme.
Als gute Nordmänner beschlossen die Gay Girls, die Hälfte möglichst in die Länge zu ziehen, um den Wonderboys keine Chance zum Gegenschlag zu ermöglichen. Vereinfacht wurde diese Taktik dadurch, das die Spieler nur die Faust erheben mussten, und schon warf sich ein Elf mittels Rückwärtssalto auf den Boden. Mehrere Runden vergingen sogar fast Block frei, als ein Elf aufstand, einen Schritt tat und sich dann mit lautem Ruf „Tackle!“ wieder zu Boden warf. Die Hälfte des Teams blieb schlicht liegen.
Als ein Schiri aufs Feld kam, um dieses merkwürdige Verhalten zu begutachten, winkt ihm einer der Elfenfänger zu, stupste einen liegenden Nordmann an und rief: „Foul! Foul! Ich stelle mich!“ Der Elf rannte an dem verdutzten Schiri vorbei, nahm eine rote Karte aus dessen Hose mit und verzog sich in die Umkleide.
Die zweite Runde begann also mit 1:0 Rückstand und einem Anstoß der Nordmänner. Wenige Runden später lagen alle Elfen am Boden und das 2:0 fiel. Es war also wieder an den Elfen, das Leder zu empfangen. Der Kick ging in die Luft, der Anpfiff ertönte – und die Elfen stemmten die Hände in die Hüften und starrten vorwurfsvoll in den weiter dicht bewölkten Himmel.
Nach kurzem Zögern drängelten sich die Gay Girls an den sie ignorierenden Elfen vorbei, schubsten noch einen ins Publikum und machten das 3:0.
Mit noch 2 verbliebenen Runden war das Spiel gelaufen, aber noch war ein Touchdown zur Ehrenrettung der Elfen möglich. Pass über die linke Seite, Vorstoß tief ins Feld, Blitz – aber anstatt eine Lücke in die Verteidigung der Gay Girls zuschlagen, verstellte der Line Man dem eigenen Fänger den Weg in die Endzone.
Dieser huschte zwischen zwei Nordmännern vorbei, sah Ihre tumben Blicke ihm langsam folgen, grinste noch einmal herüber zum hysterischen Nekroskop auf der Trainerbank – und sank zusammen, als hätte man einer Marionette die Fäden zerschnitten.
Alles in allem ein Trauerspiel, mit das schlechteste, was wir bis heute in der SBL zu sehen bekommen haben. Schuldlos sind hier die Gay Girls, die ein fehlerfreies, hartes Blood Bowl gespielt haben, aber wenn der Gegner Allüren zeigt, kommt kein Spiel zustande…